Sinneswahrnehmungen: Die Grundlage für erfolgreiches Lernen

Gut entwickelte Sinneswahrnehmungen sind essenziell, um Lesen, Schreiben, Rechnen und allgemeines Lernen zu erleichtern. Doch was genau sind Sinneswahrnehmungen, und warum spielen sie eine so wichtige Rolle? In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Sinneswahrnehmungen es gibt, wie sie das Lernen beeinflussen und warum eine gezielte Förderung besonders für Kinder mit Legasthenie oder Dyskalkulie wichtig ist.

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Was sind Sinneswahrnehmungen?

Sinneswahrnehmungen ermöglichen es uns, unsere Umwelt bewusst wahrzunehmen, Informationen zu verarbeiten und darauf zu reagieren. Sie bilden die Grundlage für viele kognitive Prozesse, die für das schulische Lernen entscheidend sind.

Man unterscheidet mehrere Arten der Sinneswahrnehmung, die sich auf das Sehen, Hören, die Orientierung im Raum und das Körperbewusstsein beziehen.

Optische Wahrnehmung

Die optische Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle beim Lesen und Schreiben. Sie umfasst mehrere Fähigkeiten:

  • Optische Differenzierung – Die Fähigkeit, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu erkennen. Kinder müssen zum Beispiel den Unterschied zwischen „a“ und „o“ oder „h“ und „k“ sehen können.
  • Optisches Gedächtnis – Die Fähigkeit, sich Gesehenes zu merken und bei Bedarf abzurufen, z. B. wie ein Wort geschrieben wird.
  • Optische Serialität – Die Fähigkeit, Gesehenes in der richtigen Reihenfolge zu ordnen, z. B. die Buchstaben eines Wortes oder die Reihenfolge von Zahlen.

Akustische Wahrnehmung

Auch das Hören ist für den Spracherwerb und das Lernen unerlässlich. Dabei sind folgende Fähigkeiten besonders wichtig:

  • Akustische Differenzierung – Die Fähigkeit, ähnliche Laute voneinander zu unterscheiden, z. B. „g“ und „k“ oder lange und kurze Vokale.
  • Akustisches Gedächtnis – Die Fähigkeit, Gehörtes zu speichern und wiederzugeben, z. B. sich eine Anweisung der Lehrkraft oder eine erzählte Geschichte merken zu können.
  • Akustische Serialität – Die Fähigkeit, Gehörtes in der richtigen Reihenfolge wahrzunehmen, z. B. beim Wort „rund“ das „n“ vor dem „d“ zu hören.

Raumorientierung und Körperbewusstsein

Neben der optischen und akustischen Wahrnehmung sind auch Raumwahrnehmung und Körperbewusstsein entscheidend für das Lernen:

  • Raumorientierung – Die Fähigkeit, sich in Raum und Zeit zurechtzufinden. Kinder müssen Begriffe wie „vor“ und „hinter“ oder „oben“ und „unten“ verstehen.
  • Körperschema – Die Fähigkeit, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen und z. B. links und rechts sicher zu unterscheiden.
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Warum sind gut entwickelte Sinneswahrnehmungen so wichtig?

Wenn eine dieser Sinneswahrnehmungen nicht ausreichend ausgebildet ist, kann das zu Lernproblemen führen. Kinder mit Schwierigkeiten in der optischen Wahrnehmung haben oft Probleme beim Lesen und Schreiben. Defizite in der akustischen Wahrnehmung können dazu führen, dass gesprochene Sprache schwer verarbeitet wird. Eine unsichere Raumorientierung kann das Rechnen erschweren.

Sinneswahrnehmungen gezielt fördern

Eine gezielte Förderung der Sinneswahrnehmungen kann Kindern mit Lernschwierigkeiten helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und Schulprobleme zu reduzieren. Spielerische Übungen und gezielte Trainingsmethoden, wie die AFS-Methode können dazu beitragen, Defizite auszugleichen.

👉 Tipp: In diesem Blog findet ihr viele kostenlose Materialien zur Förderung der Wahrnehmung – ideal für Eltern und Lehrkräfte, die Kinder beim Lernen unterstützen möchten.

Weiterführende Links

Materialien: Hier im Blog

Informationen zur Legasthenie und Dyskalkulie: EÖDL und DVLD

One Reply to “Sinneswahrnehmungen: Die Grundlage für erfolgreiches Lernen”

  1. Der Beitrag ist wirklich interessant, besonders die detaillierte Erklärung, wie Sinneswahrnehmungen das Lernen beeinflussen. Dass Schwierigkeiten in der optischen oder akustischen Wahrnehmung direkt zu Problemen beim Lesen, Schreiben oder Rechnen führen können, war mir in diesem Ausmaß gar nicht bewusst. Die beschriebenen Fördermethoden finde ich spannend – gerade spielerische Übungen scheinen eine tolle Möglichkeit zu sein, um Kinder gezielt zu unterstützen. An der Schule meines Sohnes wird jetzt eine neue Schul-IT genutzt, die den Unterricht verbessern soll. Ich bin gespannt, wie sie helfen kann, die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen besser zu berücksichtigen und gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Besonders in Verbindung mit Wahrnehmungstraining könnte das ein großer Schritt nach vorne sein.

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